(Dieter Hartig)
Kleine Juanita steht am Straßenrand,
Keine
Schuhe an den Füßen,
Das
Kleid zerrissen.
Sie hält ein Püppchen ohne Arme in der Hand
Und
Männer schar´n sich um sie her.
Schmutzige Gestalten, unrasiert,
Das
Gesicht vernarbt,
Der
Gang gebeugt,
Zerschundene Hände, keiner frisiert.
Ein
müder Blick in ihren Augen.
Sie kommen aus den Minen von Afrika,
Sind
Hafenarbeiter
In
Shanghai und Casablanca,
Arbeiten auf den Plantagen in
Nordamerika
Und
den Salpeterfeldern von Chile.
Und während Juanita Geschichten erzählt
Von
reichen Königen
Und
„Tischlein-deck-dich“,
Vergessen sie die Sorgen dieser Welt
Sind
sie glücklich, für ein paar Stunden.
Die Nacht bricht an, reißt sie aus dem Traum.
Sie
machen sich auf
Zu
ihren Hütten.
Wo zwölf Personen leben in einem Raum
Und
die Tapeten aus Zeitung sind.
Für all´ diese Menschen auf unserer Welt
Gibt
es eine Juanita
Mit
ihren Geschichten.
Die die Nacht des Lebens zum Tag
erhellt.
Doch
Träume lösen selten Probleme.